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Brandenburger Lottospieler setzten 232 Millionen ein

am 16.02.2007, 13:10:12 Uhr

Am Freitag legte die Land Brandenburg Lotto GmbH in Potsdam ihren Jahresbericht vor. Demnach habe statistisch gesehen jeder Spieler pro Woche 1,75 Euro eingesetzt, sagte Klaus Walkenbach, Geschäftsführer der Lottogesellschaft. Das war ein Cent mehr als 2005. Damit stünden die Brandenburger in Ostdeutschland weiterhin an der Spitze. In den neuen Ländern seien im Schnitt 1,43 Euro pro Kopf und Woche investiert worden. Bis zum kommenden Jahr will die Lottogesellschaft ihre Maßnahmen gegen Spielsucht verstärken.

Es werde daran gearbeitet, für die als Sucht gefährdend eingestuften Angebote - die Sportwette Oddset oder Keno - die Möglichkeit einer Spielsperre für Teilnehmer einzurichten, erläuterte Walkenbach. Zur Vorbeugung gegen Glücksspielsucht arbeite das Unternehmen bereits mit der Berliner Charité zusammen. Zudem gebe es Flyer mit einem Fragenkatalog, der Menschen ermögliche, ihre Suchtgefahr zu ermitteln. Ferner würden Telefonnummern mit Beratungsmöglichkeiten veröffentlicht.

Derzeit könne nicht gesagt werden, wie viele Lottospieler in Brandenburg als möglicherweise glücksspielsüchtig einzustufen seien, bemerkte Walkenbach. Dies soll jetzt in Kooperation mit der Charité ermittelt werden.

An die Tipper wurden 2006 nach Angaben des Geschäftsführers mehr als 112 Millionen Euro ausgeschüttet, wobei es drei Millionengewinne gab. Insgesamt lebten 64 Lotto-Millionäre im Land. Als einziger Landkreis hat Ostprignitz-Ruppin bisher noch keinen solchen Glückspilz. Zudem wurden im vergangenen Jahr sechs Mal Beträge zwischen 500.000 und 1 Million Euro ausgereicht.

Das Land erhielt wie im Vorjahr 87,3 Millionen Euro von der Lottogesellschaft. 47,4 Millionen Euro flossen als Konzessionsabgabe, 39,8 Millionen Euro als Lotteriesteuer. Die Gelder stellt die Landesregierung für soziale, kulturelle oder sportliche Projekte bereit. Zudem wird der Brandenburger Sport durch jeden Spielteilnehmer mit sieben Cent seines eingesetzten Lotto-Euro unterstützt. Im vergangenen Jahr waren das rund 17 Millionen Euro.

Beim Hauptprodukt Lotto 6 aus 49 stieg der Spieleinsatz um 4,6 Prozent. Als Grund wurden mehrere hohe Jackpots genannt. Bei der Sportwette Oddset kam es zu einem Rückgang von 12,5 Prozent. Dies erklärte Walkenbach unter anderem mit der nicht mehr erlaubten ausländischen Konkurrenz, die höhere Quoten ausschütte. Bei der Fußballwette Toto habe es Einbußen von 17,1 Prozent gegeben.