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Lockerung des Lottomonopols führt nicht zu Preisrückgängen

am 29.08.2006, 17:25:28 Uhr

"Das ist ein vorgeschobenes Schein-Argument, das in meinen Augen nicht greift", sagte der Präsident der Staatlichen Lotterieverwaltung Bayern, Erwin Horak. "Der Beschluss würde mit Sicherheit für die Verbraucher Nachteile bringen." Unterdessen drohte Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU) im !Münchner Merkur" mit neuen drastischen Spar-Einschnitten im Freistaat, falls das Lotto-Monopol zerbricht.

Das Bundeskartellamt will für mehr Konkurrenz beim staatlichen Lotto sorgen und hatte am Vortag unter anderem erklärt, dass die 16 Länder-Gesellschaften den Markt nicht weiter regional in den Ländergrenzen unter sich aufteilen dürfen. Die Behörde erteilte außerdem privaten Unternehmen grünes Licht, gegen Provision Tippscheine der Lottogesellschaften etwa in Supermärkten oder Tankstellen anzunehmen und weiterzuleiten.

Nach den Worten Horaks müssen private Vermittler beispielsweise Investitionen in die technische Ausstattung tätigen, sie könnten schon deshalb keine niedrigeren Preise bieten. Horak sieht zudem die Beratungsqualität in Gefahr, wenn zunehmend solche Vermittler auf dem Markt Fuß fassen. "Bayern hat bisher nicht mit gewerblichen Spielevermittlern zusammengearbeitet. Die 4.000 Betreiber von Annahmestellen sind sorgfältig ausgewählt und auf Herz und Nieren geprüft." Sie würden auch regelmäßig geschult, demnächst unter anderem auch zum Thema Suchtgefahren. Dies sei in der bisherigen Form nicht mehr möglich, wenn künftig auch Supermarktkassierer und Tankstellenbedienstete Tippscheine annehmen dürften.