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Ver.di appelliert an Wulff Internet-Casino nicht zu erlauben

am 15.12.2006, 14:41:04 Uhr

"Wulff ist ein Verfechter der Bekämpfung der Spielsucht und kann ein Internet-Casino nicht zulassen", sagte ver.di-Sekretär Bernhard Stracke. Hintergrund: Die Spielbanken Niedersachsen wollen ein Online-Angebot starten. Nach dem geplanten neuen Staatsvertrag ab 2008 soll Internet-Glücksspiel aber verboten sein. Ver.di befürchtet, dass dann zumindest für 2007 ein Internet-Casino ans Netz gehen wird.

Die Spielbanken Niedersachsen planen seit längerem, noch bis Jahresende ein reines Internet-Casino anzubieten. Aus Sicht von ver.di drohten dann Arbeitsplatz-Verluste in den herkömmlichen Spielbanken, die nach Gewerkschaftsangaben rund 5.000 Beschäftigte bundesweit haben.

Niedersachsen hatte im vergangenen Jahr die zehn landeseigenen Spielbanken an die Casinos Austria verkauft. Diese haben laut Finanzministerium 7,6 von insgesamt 90,6 Millionen Euro dafür gezahlt, dass ein Internet-Casino geschaffen werden kann. In der Diskussion ist nun seit längerem, ob das Land ein Teil des Kaufpreises zurückzahlen muss, wenn Glücksspiel im Internet verboten wird.

Der Antrag der Spielbanken Niedersachsen zur Eröffnung eines Online-Casinos liege vor, werde aber noch geprüft, heißt es seit Tagen aus dem Finanzministerium. Einer Sprecherin der Spielbanken zufolge wurden bereits mehr als 3 Millionen Euro in das Projekt investiert.